Starkes Signal für regelbasierten Freihandel mit höheren Sozial- und Umweltstandards gerade auch in Krisenzeiten

Am 1. August 2020 ist ein breit angelegtes Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Sozialistischen Republik Vietnam in Kraft getreten, auf Englisch kurz EVFTA (EU-Vietnam Free Trade Agreement).

Das EVFTA ist das umfassendste Freihandelsabkommen, das die EU je mit einem Schwellenland ausgehandelt hat, und nach dem mit Singapur das zweite, das die EU und ihre Mitgliedsstaaten mit einem ASEAN-Land verbindet. Das Abkommen wird nicht nur Handel und Investitionen zwischen Vietnam und der Europäischen Union stärken, sondern auch die wirtschaftliche, soziale und technologische Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern fördern. Dabei geht es auch um mehr Klimaschutz (die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens) und nachhaltigere Entwicklung (das Einhalten höherer Standards bei Arbeitnehmerrechten, Verbraucherschutz und Umweltschutz).

Vizebotschafter Weert Börner bei dem MoIT-Forum ,,EVFTA-Opportunity for strategic cooperation towards sustainable development„
Foto: MoIT

Deutschland ist heute schon der mit Abstand größte Handelspartner Vietnams innerhalb der EU. Bislang überwiegt der Güterverkehr in die deutsche Richtung: 2019 hat Vietnam Güter im Wert von 9,7 Mrd. Euro nach Deutschland exportiert vor allem Elektronik, Schuhe, Textilien und Nahrungsmittel. Der Wert der Güter, die Deutschland 2019 nach Vietnam ausgeführt hat, betrug 4,3 Mrd. Euro, vor allem Fahrzeuge, Maschinen, Chemieprodukte und Elektro-, Mess- und Regeltechnik. Die deutsche Wirtschaft rechnet auf der Grundlage des EVFTA mit deutlich wachsendem vietnamesischem Interesse an Maschinen, Energie- und Umwelttechnologie, chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen sowie modernen Materialien made in Germany. Deutsche Unternehmen erhoffen sich auch zunehmenden Erfolg bei Dienstleistungen und öffentlichen Beschaffungen in Vietnam – Marktbereiche, die durch Regelungen des EVFTA in Vietnam liberalisiert werden.

Quelle: vietnam.diplo.de